Gasinfrastrukturen für die Wärmewende: Bedarfsanalyse für die Region Aachen

Im Auftrag der Regionetz GmbH haben das Fraunhofer FIT und das IAEW der RWTH Aachen im Rahmen einer Gasleitplanung für das gesamte Versorgungsgebiet die Auswirkungen der Wärmewende auf die Gasnetzinfrastruktur untersucht. Im Zentrum stand die Frage, wie schnell mit einem Rückgang der Gasnachfrage zu rechnen ist und welche Folgen dies für die betriebliche Relevanz einzelner Gasleitungen hat.

Zunächst erfolgte eine Bestandsanalyse des aktuellen Wärmebedarfs im gesamten Versorgungsgebiet. Hierfür wurde ein Clusteringverfahren eingesetzt, mit den Ergebnissen aus repräsentativen Teilgebieten auf die Gesamtfläche hochgerechnet werden konnten. Aufbauend darauf wurden in verschiedenen Szenarien gebäudescharf sowohl der zukünftige Wärmebedarf als auch die erwartete Entwicklung der Heiztechnologien simuliert. Zur Gewährleistung konsistenter Zukunftsbilder wurde ergänzend auf Szenarien der kommunalen Wärmeplanung Aachen zurückgegriffen.

Abschließend wurde in drei Fokusgebieten untersucht, wie viele Gasleitungen bis 2045 weiterhin betriebsrelevant bleiben und welche frühzeitig stillgelegt werden können. Die Analyse zeigt, dass trotz eines deutlichen Rückgangs der Gasnachfrage ein Großteil der bestehenden Infrastruktur bis 2045 erforderlich bleibt, um die verbleibenden, dezentral verteilten Kund*innen zu versorgen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine koordinierte Stilllegung der Gasnetze ein entscheidender Schlüssel für eine kosteneffiziente Wärmewende ist.